Plakat mit drei Scheren, dem Schriftzug "Blink" und drei Menschen. Diese sind mit Mustern bemalt.

Kunstarchive

In ihren Kunstarchiven bewahrt die Staatsgalerie zentrale Nachlässe zur Kunst und Kunstgeschichte der Moderne. Dies sind aktuell das Archiv Oskar Schlemmer, Archiv Grohmann, Fluxusarchiv Sohm sowie der Nachlass von Adolf Hölzel. Insgesamt sind mehr als 60.000 Archivalien und Objekte digital erschlossen.

Archiv Oskar Schlemmer

Aus Familienbesitz gelangte 1974 der schriftliche Nachlass Oskar Schlemmers (1888-1943) an die Staatsgalerie. Durch weitere Schenkungen und Erwerbungen wird der Bestand kontinuierlich angereichert. Dieser enthält neben Tagebüchern, Kalendern und Notizbüchern eine Quellensammlung von ca. 2.700 teils handschriftlich, teils maschinenschriftlich verfassten Schriften und Korrespondenzen. Die Archivalien umfassen vorwiegend den Zeitraum von 1899 bis 1943 und dokumentieren Schlemmers Werdegang und Gedankenwelt.

Archiv Grohmann

Der Kunstkritiker Will Grohmann (1887-1968) war ein Netzwerker für die Kunst- und Kulturszene im 20. Jahrhundert und nimmt wegen seiner internationalen Kontakte im Kontext der damaligen Kulturpolitik eine bedeutende Stellung ein. In seinem Nachlass sind umfangreiche Korrespondenzen verwahrt, die zum einen Äußerungen von Künstlern über ihr Werk enthalten, zum anderen detailliert Beziehungen im Spannungsfeld der Kunstschaffenden sowie der Kunstförderer und Kunstkritiker jener Jahre beleuchten. Der 1970 erworbene Grohmann-Nachlass zählt zum Gründungsbestand der Archive.

Fluxusarchiv Sohm

Im grenzfreien Gebiet von Musik, Poesie und Happening gilt das Archiv Sohm als einer der zentralen Werkkomplexe der internationalen Fluxus-Strömung. Neben Wiener Aktionismus, Beat & Underground, Konkreter Poesie und Anti-Kunst-Positionen liegt der Fokus auf den frühen 1960er bis späten 1970er Jahren. Mit Interesse und Pioniergeist trug der Zahnarzt und ‚Archivar‘ Hanns Sohm (1921-1999) Werke aus internationalen Kontexten zusammen. Der 1981 von der Staatsgalerie erworbene Bestand wird seither kontinuierlich erweitert.

Nachlass Hölzel

Für die Entwicklung der Moderne in Deutschland ist das Wirken des Malers und Kunsttheoretikers Adolf Hölzel (1853-1934) von zentraler Bedeutung. Zu seinen zahlreichen Studenten an der Stuttgarter Kunstakademie zählen etwa die späteren Bauhausmeister Johannes Itten und Oskar Schlemmer. Der 1996 erworbene Nachlass umfasst 1.875 Archivalien, darunter Schriften, Notizbücher und Korrespondenzen.