Gebanntes Licht

Untertitel
Experimentelle Fotografien der Staatsgalerie Stuttgart
Laufzeit
25.7. – 19.10.2014
Beschreibung

Um 1920 rückt die Fotografie in den Fokus von Künstlern wie Christian Schad, Man Ray oder László Moholy-Nagy. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen beginnen sie mit einer kameralosen Technik zu experimentieren und in den so erzeugten Fotogrammen mittels gezielter Lichteinwirkung abstrakte Strukturen auf dem Papier entstehen zu lassen. Diese neue Betonung und Sichtbarmachung des Lichts als eigenständiges Gestaltungsmittel inspiriert zahlreiche weitere Künstler dazu, sich in ihren Fotografien von der direkten Naturwiedergabe zu lösen und neue Möglichkeiten auszuloten. Alfred Ehrhardt, Marcel Duchamp oder Anton Stankowski erzeugen besondere Ansichten mittels untypischer Perspektiven und reizvoller Licht- und Schattenspiele.

Während Imi Knoebel oder Antoni Mikołajczyk künstliche Lichtquellen nutzen, hält Monika Baumgartl nächtliche Lichtspuren des Mondes auf dem Papier fest und verleiht dadurch der Zeit eine visuelle Ausformung. Im Gegensatz dazu stehen die vom Zufall abhängigen spektakulären Blitze über Walter De Marias „Lightning Field“, die ihre volle Pracht auf das Papier gebannt entfalten.

Die unverzichtbare Rolle des Lichts für die Fotografie verdeutlicht zum Abschluss der Präsentation Ugo Mulas‘ inszenierter Kontaktabzug unbelichteter Negative eines Kleinbildfilms. So endet die Ausstellung mit 36 »verlorenen Gelegenheiten«, mit denen Mulas einen der Erfinder der Fotografie würdigt: Nicéphore Niépce.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich weitere Arbeiten zu dem Thema »Licht« – sei es aus dem Bereich der Fotografie oder auch aus der Druckgraphik oder Zeichenkunst – im Studiensaal der Graphischen Sammlung vorlegen zu lassen. Der Studiensaal ist jeden Donnerstag zwischen 15.00 und 20.00 Uhr für das Publikum geöffnet.