Worum es geht

Beschreibung

1921 lernt Ernst Ludwig Kirchner die Weberin Lise Gujer (1893-1967) kennen, die ab den folgenden Jahren Textilarbeiten nach Entwürfen und Bildern des Künstlers fertigt. Im Gegenzug entwickelt er kurzzeitig seinen sogenannten »Teppichstil«, der mit parallelen meist vertikalen Strichen arbeitet und Reminiszenzen an Webarbeiten aufzeigt. Die überwiegend als schwarze Flächen gehaltenen oder weiß ausgesparten Kühe und Melker sind komplett vom gestrichelten Gras umgeben, es umfasst alles, bindet alles ein. Die Kreatur, Mensch wie Tier, ist von der Natur abhängig beziehungsweise geht in ihr auf. Da der »Teppichstil« erst nach der Begegnung mit Gujer eintritt, kann die Zeichnung keine Vorarbeit zu einem Gemälde gleichen Themas von 1918/19 sein: Kirchner hat zuweilen Zeichnungen erst nach Gemälden angefertigt, um sie als Vorlage für Druckgraphiken zu verwenden. Aus ökonomischen Gründen hat der Künstler für diese Darstellung die Rückseite eines Papiers verwendet, das er schon 1913 für eine Bleistiftstudie eines »Füßewaschenden sitzenden Akts« benutzt hatte.

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