Worum es geht

Beschreibung

Es ist nicht bekannt, welche junge Frau sich in diesem Bildnis darstellen ließ. Der Maler dagegen, Jean-Marc Nattier, der auf Porträts der französischen Hofgesellschaft spezialisiert war, hat sein Werk signiert und auf das Jahr 1749 datiert. Mehrere Details demonstrieren Nattiers Gewandtheit auf dem Gebiet der Bildnismalerei: Ein warmes Licht umfängt die Dargestellte und lässt die Gestalt plastisch gegenüber dem dunklen Hintergrund hervortreten. Ihre glatte, schimmernde Haut steht in einem deutlichen Kontrast zu ihrem feinen gepuderten Haar und dem steifen Stoff des Schleiers. Mit dieser Betonung der Texturen, die durch pastose Farbakzente unterstützt wird, ahmt Nattiers Ölgemälde eine andere Technik, die im Rokoko so beliebte Pastellmalerei, nach. Ein ungewöhnlicher Effekt ist der gemalte ovale Rahmen, der eine Maueröffnung (»Okulus«) suggeriert. Das Spiel mit Bild und Realität wird durch die Perlenschnüre und Draperien verstärkt, die auf den ersten Blick als Rahmendekor erscheinen, aber zugleich als Schmuck der porträtierten Dame interpretiert werden können.

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